Das verschwundene Einser-Tram
Beat Grossrieder
Sonntag, 29. September 2024, 10.30 Uhr
mehr
Kurz vor Schichtende überkommt Leo Känzig, Tramfahrer bei den Verkehrsbetrieben Zürich, die Müdigkeit. Träumt er, oder lag da gerade wirklich ein regloser Mann vor dem Bahnhof Enge? Bevor er Tramfahrer geworden ist, war Känzig Chefermittler bei der Kriminalpolizei Zürich gewesen. Einmal Polizist, immer Polizist, und ein Polizist sieht nicht weg. Er steigt aus.
Auf dem Bahnhofsvorplatz: kein Mann, dafür Blutspuren und ein Schliessfach-Schlüssel. Känzig kontaktiert die Polizei und wird am nächsten Tag zur Befragung auf die Urania-Wache bestellt. Kann er seiner Erinnerung trauen? Hat da wirklich ein Mann gelegen? Tot? Wer hat seine Leiche weggeschafft? Und wohin führt der Schlüssel? Um nicht selbst auf dem Abstellgleis zu landen, ermittelt Känzig bald schon auf eigene Faust.
Beat Grossrieder, geboren 1967, ist Kulturwissenschaftler und Journalist, schrieb u.a. für Die Zeit, Tages-Anzeiger und NZZ. Grossrieders Texte bewegen sich im Spannungsfeld zwischen beschreibender Dokumentation und recherchierter Narration. Er lebt in Zürich, ist Vater einer Tochter und spielt als Schlagzeuger in einer Band.
weniger
Fangspiele
Ursula Fricker
Sonntag, 1. September 2024, 10.30 Uhr
mehr
Ines und Lenni, eine über Jahrzehnte gefestigte Liebe, eine vertrauensvolle Partnerschaft. Sie Dermatologin und er Landarzt, leben mit ihrer Tochter im Berliner Umland. In ihr Leben, das der beste Freund eindeutig zu kitschig findet, platzt die charismatische Edda hinein. Mit ihrer Idee von absoluter Kunst wird sie für Ines zunehmend zum Faszinosum. Sie spricht plötzlich von unerfüllten Jugendträumen und vernachlässigt alles, was ihr einmal wichtig war – ihre Tochter, ihren Beruf, Lenni. Als Edda sie für ein innovatives Theaterprojekt gewinnen will, lässt Ines ihr altes Leben fallen und stiehlt sich einfach davon.
Fangspiele erkundet packend die Anatomie einer toxischen Freundschaft – manipulative Macht, aber auch die bestürzende Bereitschaft, ihr zu verfallen.
Ursula Fricker wurde 1965 in Schaffhausen geboren und lebt in der Märkischen Schweiz bei Berlin. Sie hat bisher fünf Romane veröffentlicht und wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt im Herbst 2022 mit dem Georg-Fischer-Kulturpreis der Stadt Schaffhausen.
Für Fangspiele erhielt sie einen Werkbeitrag der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und den Brandenburgischen Kunst-Förderpreis für Literatur.
weniger
Das Leben ist die grösstmögliche Ruhestörung
Julia Kohli
Sonntag, 28. Juli 2024, 10.30 Uhr
mehr
Die in Zürich lebende Multimillionärin Matylda Żelichowska geniesst die Vorzüge des Geldes schon lange nicht mehr. Nach einem Vorfall mit der Klatschpresse leidet sie an Schlaf- und Essstörungen und wird immer mehr zur Misanthropin. Als ihre beste Freundin sie nach einem Streit zum Teufel schickt, reist Żelichowska für ein paar Tage in ihre Heimatstadt Warschau. Ruhe findet sie aber auch dort nicht – dafür etwas Trost.
Julia Kohli, geboren 1978 in Winterthur, ist Online-Produzentin und freischaffende Kulturjournalistin. Seit 2018 schreibt sie Romane und Kurzgeschichten.
weniger